Die technischen Anforderungen orientieren sich an den WCAG 2.1 Standards auf Level AA. Für Online-Shops bedeutet das konkret:
Tastaturbedienbarkeit ist das A und O: Der komplette Kaufprozess muss ohne Maus nutzbar sein. Das umfasst Navigation, Produktsuche, Warenkorb und Checkout. Besonders kritisch sind Dropdown-Menüs, Modal-Fenster und dynamische Inhalte, die oft nur per Mausklick erreichbar sind.
Alt-Texte für Produktbilder müssen aussagekräftig sein. Statt generischer Beschreibungen wie „Produktbild“ sind konkrete Details gefragt: „Rotes Ledersofa, 3-Sitzer, mit Chromfüßen“ hilft sehbeeinträchtigten Nutzern beim Verständnis.
Farbkontraste müssen mindestens 4,5:1 für normalen Text erreichen. Besonders häufig versagen graue Schriftfarben auf weißem Grund und farbige Call-to-Action-Buttons. Informationen dürfen nicht ausschließlich durch Farben übermittelt werden.
Formulare brauchen korrekte Labels, die eindeutig mit Eingabefeldern verknüpft sind. Pflichtfelder müssen als solche erkennbar sein. Fehlermeldungen sollten konstruktive Korrekturvorschläge enthalten, nicht nur auf Probleme hinweisen.
Die verpflichtende Barrierefreiheitserklärung muss auf jeder Website verfügbar sein und den aktuellen Konformitätsgrad, bekannte Einschränkungen und Kontaktmöglichkeiten für Feedback enthalten.
Wichtig zu verstehen: Automatische Test-Tools wie WAVE oder axe DevTools erfassen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Barrieren. Manuelle Prüfungen und Tests mit echten Nutzern sind unerlässlich für echte Barrierefreiheit.